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Die Lore am Tore
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Von allen den Mädchen so blink und so blank
Gefällt mir am besten die Lore;
Von allen den Winkeln und Gässchen der Stadt
Gefällt mir der Winkel am Tore.
Der Meister, der schmunzelt, als hab’ er Verdacht,
Als hab’ er Verdacht auf die Lore.
Kehrreim:
Sie ist mein Gedanke bei Tag und bei Nacht,
Und wohnet im Winkel am Tore. -
Und kommt sie getrippelt das Gässchen hinab,
So wird mir ganz schwül vor den Augen:
Und hör’ ich von weitem ihr leises Klipp-Klapp
Kein Niet oder Band will mir taugen.
Die Damen bei Hofe, so sehr sie sich ziern,
Sie gleichen doch nicht meiner Lore. -
Und kommet die liebe Weihnacht heran,
Und strosst mir das Geld in der Westen,
Das Geld, das die Mutter zum Rock mir gesandt.
Ich geb’s ihr, bei ihr ist’s am besten.
Und würden mir Schätze vom Teufel gebracht
Ich trüge sie alle zur Lore. -
Und kommet nun endlich auch Pfingsten heran,
Nach Handwerksgebrauch, müsst’ ich wandern:
Dann werd ich jedoch für mein eigenes Geld
Hier Bürger und Meister trotz andern.
Dann werde ich Meister in dieser Stadt,
Frau Meisterin wird meine Lore;
Dan geht es juichheissa! bei Tag und bei Nacht,
Doch nicht mehr im Winkel am Tore!